kurz:
Jedes Musikinstrument hat seine eigene, ganz typische Klangfarbe. Dies hängt
mit vielen Besonderheiten zusammen, vor allem mit der Bauweise des Instrumentes.
Entscheidend ist auch die Art der Tonerzeugung. Manche Instrumente werden geblasen,
andere hingegen gezupft, gestrichen oder geschlagen.
Die Klangfarbe ermöglicht es, dass wir auf unterschiedlichen Instrumenten hervorgebrachte
Töne, aber auch auf demselben Instrument unterschiedlich hervorgebrachte Töne
hörmäßig unterscheiden können.
genau:
Die Klangfarbe (auch das Timbre) ist in der Musik einer der Parameter des einzelnen
Tons und wird bestimmt durch sein Schallspektrum, also das spezifische Gemisch
aus Grundton, Obertönen, Rauschanteilen usw., sowie den zeitlichen Verlauf des
Frequenzspektrums und der Lautstärke.
Spektrum
Grundton oder Obertöne bestimmen bei vielen musikalischen Instrumenten die Tonfarbe.
Die Obertöne sind ganzzahlige Vielfache der Grundtonfrequenz, sie werden auch
Teiltöne, Harmonische oder Partialtöne genannt. Grund- und Obertöne besitzen
hierbei eine sinusförmige Schwingungsform. Bei mechanischen Musikinstrumenten
sind neben dem Grundton immer auch Obertöne vorhanden. Bei elektronischen Musikinstrumenten
können auch obertonfreie Klangfarben erzeugt werden.
Es gibt auch musikalisch genutzte Klänge, die nicht oder nicht allein aus Grundton
und Obertönen aufgebaut sind:
• Glockenklänge lassen sich eher durch Grundton und Untertöne (ganzzahlige Teiler
der Grundtonfrequenz) beschreiben und ganz generell führt eine nicht-harmonische
Überlagerung vieler Sinussignale zu einem eher metallenen Klang;
• Trommeltöne sind ein Gemisch aus Tönen und Rauschsignalen;
• Selbst schmalbandiges Rauschen lässt sich als musikalische Klangfarbe nutzen
(Windheulen);
• Bei vielen musikalischen Klängen sind zudem auch Rauschanteile prägend für
die Klangfarbe (z. B. Anblasgeräusche bei Blasinstrumenten und Orgelpfeifen).
Einschwingverhalten
Entscheidend für die Klangfarbe ist besonders das Einschwingverhalten, das heißt
der zeitliche Verlauf des Spektrums und der Lautstärke in den ersten Sekundenbruchteilen
eines Tons. Blendet man diese ersten Zehntelsekunden aus, lassen sich einige
Instrumente nur noch schwer identifizieren.
Formanten
Wesentlich für den Klangcharakter eines Musikinstruments sind auch die Formanten,
die unabhängig von der gespielten Tonhöhe sind und die im wesentlichen von der
Bauform des Instruments abhängen. Als Formanten bezeichnet man charakteristische
Minima und Maxima im Obertonspektrum einer akustischen Schwingung. Das wahrgenommene
und messbare Klangbild von Sprachlauten wird ursächlich von Formanten bestimmt:
Deren jeweils spezifische Lage ermöglicht die akustische Unterscheidung der
Vokale a, e, i, o, u (siehe auch:Vokaldreieck).
Spieltechnik
Neben der Beschaffenheit des Tonerzeugers (z. B. Instrument, Singstimme) bestimmt
auch die Art der Anregung (Stimulierung, Spieltechnik) die Klangfarbe eines
Instruments.
Hören
Die Klangfarbe, das heißt die vorhandenen Frequenzanteile und deren zeitliches
Verhalten, ermöglicht es, dass wir auf unterschiedlichen Instrumenten hervorgebrachte
Töne, aber auch auf demselben Instrument unterschiedlich hervorgebrachte Töne
hörmäßig unterscheiden können.